Berlin – Altrip, 650 km, 27.04.24

Wir stehen um 4 Uhr auf. Für mich ist das kein Problem, aber Frauchen ist noch total müde. Die Nacht war zu kurz für sie.

Frauchen: “Alles zusammenpacken und nichts vergessen? Wir werden sehen, was dann doch fehlt. So ist das doch oft im Urlaub.”
Die Abfahrt ist dann um 6 Uhr in Berlin. Das reicht aus.

Auf der A4 hinter Erfurt wird es hügelig. Die drei Zylinder mit 1 l Hubraum bei 100 PS zeigen ihre Schwächen, wenn es bergauf geht. Wir machen Pause an einem Autohof. Der Verbrauch liegt tatsächlich bei ca. 12 l auf 100 km – also werden wir etwas mehr als eine Tankfüllung auf der Strecke verbrauchen. Das Auto macht mir Sorgen, das Kühlwasser ist extrem niedrig weit unter Minimum. Wir füllen es bei jedem Stop auf. Hoffentlich macht das Auto die Fahrt nach Südfrankreich gut mit. Nach 650 km kommen wir um 16.30 Uhr am Zeltplatz an.

Der Campingplatz in Altrip ist für Ortfremde nicht so leicht zu finden. Er liegt im Naherholungsgebiet “Blaue Adria” zwischen den Orten Altrip und Waldsee. Zwischen Altrheinarm und Kiesteichen verliert man schnell die Orientierung, aber eine freundliche Anwohnerin zeigt uns den Weg.

Frauchen hat sich an der Rezeption erst mal einen Anschiss eingefangen, weil sie gewagt hat eine Tür zu öffnen und zu fragen, ob sie eintreten darf. Nein, darf man nicht, das stünde doch deutlich sichtbar draußen dran. Nu ja, kryptische Schilder direkt auf Augenhöhe haben ihre Tücken, das Verbot war nicht auf den ersten Blick zu lesen, und immerhin hatte sie ja gefragt. Aber Frauchen ist gut erzogen und ärgert sich nur im Stillen, statt zurück zu poltern. Die Dame meint dann auch, sie sei nicht die Erste, die nicht lesen könne. Frauchen lächelt und denkt sich ihren Teil. Allerdings kann sie sich nicht verkneifen zu sagen, dass sie wohl auch nicht die Letzte sein würde.

Der Campingplatz in Altrip ist einfach gehalten. Aber gesunde Kritik zum Zeltplatz muss sein. Die Toiletten sind extrem klein, die Duschen ebenso. Es ist kaum Platz sich zu drehen. In die Toilette muss man rückwärts rein, um sich setzen zu können. Aus Hundesicht sieht das lustig aus, macht den Menschen wohl aber keinen Spaß. Die Dusche kostet extra und ist auf 5 min beschränkt. Der Abwasch kann nur mit kaltem Wasser erfolgen oder wir haben das warme Wasser in der Spülküche nicht gefunden. Der Weg von unserem Platz dorthin ist ziemlich weit. Dies ist in jedem Fall nicht so schön. Das Wasser mit dem Wasserkocher erwärmen geht in der Spülküche, aber nicht im Wohnwagen, denn dann fliegt die Sicherung raus. Aber sauber ist es insgesamt jedenfalls. Ich muss allerdings meine Zeit festgebunden am Wohnwagen verbringen. Dabei liebe ich es, meine Nase in alle Ecken und Gerüche zu stecken. Einige Camper haben Platikzäune oder mobile Weidezäune um ihren Wohnwagen aufgebaut, damit die Vierbeiner ein bisschen frei laufen können. Ich schaffe es kurz, einen Nachbarhund zu besuchen, werde aber umgehend zurückgescheucht und Herrchen bekommt die Anweisung mich besser anzuleinen.

Ende April ist die Besucherquote natürlich noch gering auf dem Platz – Hauptsächlich sind es Dauercamper mit und ohne Kinder. Jetzt am Wochenende ist der Campingplatz gut gefüllt. Viele nutzen das schöner werdende Wetter, um mit der Familie draußen zu sein. Abends sind viele Parzellen fast weihnachtlich mit blinkenden Lichterketten, Solarleuchten oder Projektoren erleuchtet. Außerdem wird entweder die Grillstation oder eine Feuerschale angeheizt.

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