Altrip, Mutterstadt, Waldsee, 28.04.24
Es ist kalt, ca. 18 Grad für heute, und wenig Sonne. Frauchen friert und mich nervt die Leine, wenn ich raus möchte. Wir sind zu 11 Uhr verabredet, aber wir trödeln rum und sind zu spät. Zum Glück kein Problem. Unsere Gastgeber gehen mit uns am Altrhein im “Grünen Süden” essen. Als ehemalige Camper sind sie neugierig auf unseren Wohnwagen und möchten ihn sich später bei einem Kaffee anschauen. Landschaftlich ist es hier sehr schön. Es ist sehr grün und so viel Wasser ringsum. Man kann verstehen, warum es hier bei wärmerem Wetter Probleme mit Mücken gibt. Offensichtlich mögen unsere Gastgeber Hunde, denn ich werde lang und gründlich durchgeknuddelt.


Die Gegend ist durch Altrheinarme geprägt, die durch die Begradigung des Rheins für die Schifffahrt als strömungsfreie Seen und Überschwemungsgebiete zurückblieben. Das hochstehende Grundwasser machte man sich für den Sand und Kiesabbau zunutze, sodass neben den Rheinarmen auch viele Kies- und Tongruben entstanden. In den 1970iger und 1980iger Jahren beildete sich in dem Gebiet der “Blauen Adria” und des “Grünen Südens” der größte Dauercampingplatz Deutschlands. Mittlerweile sind viele Grundstücke im Bereich der “Blauen Adria” privatisiert und mit Lauben oder auch größeren Häusern bebaut. Die Gegend ist teilweise sehr gepflegt, während Teile der Campingparzellen total verwahrlost sind. Problematisch ist die hohe Überschwemmungsgefahr bei Hochwassern des Rheins, da die Campingparzellen sich auch zwischen Altrhein und Deich befinden, sodass sie überflutet werden können. Heute bleibt der Rhein aber in seinem Bett und schmeckt auch gut.





Frauchen: “Die Toiletten auf dem Campingplatz machen mir zu schaffen – das ist nichts für Klaustrophobiker. Meine Knie berühren die Tür. Ganz toll. Zum Hose hochziehen, darf man wohl nicht die Arme benutzen, oder man öffnet die Tür. Wer das gebaut hat, sollte es auch regelmäßig nutzen müssen. Hier kann man als Frau weder seinen Monatsfluss vernünftig versorgen, noch darf man sonst wie körperlich eingeschränkt sein.”
Wir machen heute früh Feierabend und gehen nach einer kleinen Mahlzeit schnell ins Bett. Morgen geht es weiter nach Frankreich. Von Mücken bleiben wir noch verschont und können nachts dem Gesang der Nachtigallen lauschen.
Für 2 Tage und zur Durchreise ist es auf dem Campingplatz in Altrip okay.