Valence, 01.05.2024
Es ist kalt, das Wetter ist trübe. Nachts hat es geregnet, aber es bleibt überwiegend trocken. In Berlin sind sommerliche Temperaturen und Frauchen friert. Die Nacht war wieder kühl und so langsam haben wir alle drei Menschen Schnupfen. Die langen Fahrten mit dem Wohnwagen über die Landstraßen sind anstrengend und dazu sind die Nächte anstrengend, wenn man nicht vernünftig atmen kann. Für mich als Hund ist das auch anstrengend. Herrchen schnarcht und ich mag nicht unter seinem Bett bleiben. Frauchen und der Kleine husten, da macht es auch vor der Küchenzeile keinen Spaß zu liegen. Also tappse ich durch Wohnwagen und trage zur Unruhe bei.
Wir trödeln mit dem Frühstück rum. Draußen können wir nicht essen, weil es zu kühl und unwirtlich ist. Dann muss eben alles an Bettzeug von Herrchen weggeräumt werden, denn da ist unsere Essecke.
Frauchen: “Heute muss das Kleinkind duschen. Und er will nicht. Also er will wirklich nicht. Hm, es hilft nichts. Also nutze ich den wirklich ausreichenden Platz und stelle mich mit dem brüllenden Kleinkind unter die Dusche, einmal flott Haare waschen, er brüllt. Ich beeile mich um den Krümel wieder trocken und angezogen zu kriegen. Mein Mann meint, er war weithin zu hören.”
Wir sind soweit und starten nach Valence. Zuerst wandern wird hoch zur Ruine Chateau au Crussol.

Es sind viele Ausflügler unterwegs. Die Ruine ist sehr weitläufig und steil angelegt.
Die Aussicht ist unglaublich. Die Rhone führt viel Wasser und die Staustufen lassen die Kraft erahnen, wenn das Wasser rauschend und schäumend herabstürzt. Andererseits gibt es steile Hügel, die senkrecht aufragen.

Beim Wandern finden wir Orchideen, die hier als Besonderheit beschrieben sind. Wir kehren um, als sich die Wolken über der Ruine dräuend zusammenbrauen und erste leichte Regentropfen ablassen. Die Steine werden deutlich rutschig. Vor uns landet ein Vater unsanft auf dem Hosenboden. Mir macht das nichts aus. Auf vier Pfoten geht es sicher voran und bis ich bei dem Fell nass werde, dauert es lange. Zum Glück ist es nur ein kurzer Schauer und wir werden ansonsten für heute vom Regen verschont.
Das Zentrum von Valence ist klein, okay. Aber es ist Tag der Arbeit und in Frankreich heißt das, dass fast alles geschlossen ist. Wir laufen also durch eine fast ausgestorbene Stadt. Am Haus der Gesichter laufen wir zuerst vorbei. Als wir noch mal gezielt danach schauen, stellen wir fest, dass wir bereits davor gestanden und das gegenüber liegende Geschäft betrachtet haben, ohne uns umzudrehen. Viele Gesichter sind verwaschen und wurden vom Zahn der Zeit zernagt.







Wir kaufen auf dem Rückweg Cordon Bleu und Bratwürste, da die Boucherie im Gegensatz zur Boulangerie geöffnet hat und lassen den Tag gemütlich ausklingen, mit dem Vorsatz den nächsten Campingplatz besser auszuwählen. Französische Bratwürste sind echt lecker. Abends und nachts regnet es heftig.











