Avignon, 03.05.2024
Wir erwachen und die Sonne scheint. Sie kommt nur leider nicht am Wohnwagen an. Wir stehen wunderbar im Schatten. Merde. Frauchen ist immer noch kalt und ihre Nase läuft. Wir frühstücken also im Wohnwagen, schauen den wachsenden Wäscheberg an und überlegen, wann wir waschen müssen. Heute jedenfalls nicht.
Stattdessen sehen wir uns Avignon an. Diese altehrwürdige Stadt mit ihrem berühmten Lied von der Brücke und mit dem Papstpalast. Ohne Wohnwagen sind wir mit dem Auto flott am riesigen Parkplatz der Altstadt, zwischen Rhone und Stadtmauer. Der Parkplatz ist relativ leer. Wir lösen ein Ticket. Als Tourist darf man eine Zeit kostenlos parken.

Und dann geht es durch den Altstadtkern. Es wird voller und wir schlendern am Rathaus vorbei bis zum Palast des ehemaligen Papstes. Es ist nicht weit. Und die Gebäude sind eindrucksvoll. Riesig und so schön gelegen. Der Palast und seine Anlagen dehnen sich auf einer Anhöhe aus. Von dort ist der Ausblick über die Rhone fantastisch. In der Parkanlage ist ein kleiner Teich mit Enten und Schwänen – ein wenig deplatziert, aber vielleicht gerade deshalb bemerkenswert. Die Blumen blühen unter anderem in einem Rosenbogen in rot und gelb.








Die Brücke von Avignon lockt uns von der Anhöhe um von Nahem betrachtet zu werden. Wir steigen eine enge Wendeltreppe an der Stadtmauer hinab. Andere Touristen kommen uns schnaufend und mit geröteten Gesichtern entgegen. Da haben wir wohl Glück gehabt. Das Torhäuschen wirkt gepflegt und doch, die Brücke endet einfach in der Rhone. Die Schiffe müssen das Hindernis in der Mitte des Flusses umfahren.


Die Stadt ist malerisch. Wir sehen eine menschliche Statue. Ganz in Silberfarbe und regungslos. Ein Geldstück lässt die Erstarrung verschwinden und unser Nesthäkchen erstaunen. Die Figur muss man mal anfassen. Ja, tatsächlich ein Mensch. Und die Farbe an den eigenen Fingern lassen anschließend einen der ungeliebten Wutanfälle folgen. Nie wieder wird er sich einer menschlichen Statue nähern!
Wir retten die Situation mit dem Versprechen uns Eis zu besorgen. Die Kugel zu einem stattlichen Preis ist auch sehr schön groß und leider zieht die Schwerkraft sie zu Boden bevor das Kind auch nur probiert hat. Wir haben ausgesprochenes Glück, dass unser Unglück sofort bemerkt wird. Mit einem Augenzwinkern bekommt der junge Mann eine neue, wenn auch kleinere Kugel.

Wir sind reichlich erschöpft von den letzten Tagen, entweder mit einer Stadtbesichtigung oder einer Autofahrt ins Unbekannte. Wir beschließen morgen weiter ans Meer zu fahren und es dann etwas ruhiger angehen zu lassen.





























