Camargue, 1. Ausflug, 08.05.2024

Wir sind uns unschlüssig, was wir uns wann ansehen. Die Auswahl und die Wünsche sind einfach zu viele. Alles geht nicht und zwei wichtige Argumente sind: es muss kindgerecht sein und ich, der Hund, sollte dabei sein dürfen. Damit schließen sich einige Unternehmungen aus. Es darf auch nicht zu lange dauern.

Heute fahren wir also in die Camargue. Frauchen: “Mein Wunsch mit dem Problem, dass ich nichts kenne und keinen konkreten Ort habe, wo ich unbedingt hin will. Ein Blick ins Internet sagt uns, dass wir heute die Salinen ansteuern.”
Auf dem Weg nehmen wir die Autofähre. Die Rhone hat eine heftige Strömung, aber mit der Fähre bleibt es relativ unspektakulär. Bei der Hinfahrt standen wir in der Mitte der Autos und für 3 Minuten auszusteigen hätte auch eher Irritation hervorgerufen. Also wundert sich das Kind, wann wir denn endlich mit der Fähre fahren.

Dafür sind die Salinen ein besonderes Farbenspiel. Blau der Himmel, rosa die Becken mit der konzentrierten Salzlake. Wir haben die Befürchtung, dass die Bilder das Spektakel nicht wirklich abbilden. Falls das so sein sollte – ein Besuch lohnt sich für das Farbenspiel auf jeden Fall. Ansonsten ist die Aussichtsplattform regelrecht uninteressant. Man hat einen guten Überblick, aber es gibt weder Klos, noch Eis oder ein Getränk. Vielleicht im Sommer.

Wir treffen einige Fahrradfahrer. Der Wind heute sei wohl sehr anstrengend und dreht aus allen Richtungen. Wenn man dann über eine fast freie Ebene fährt, hat man keinen Schutz. Vergnügen geht auf jeden Fall anders.
Uns reicht das noch nicht, wir überlegen, was wir uns noch ansehen können und finden einen als hoch beschriebenen Aussichtspunkt, von dem man weit über die Camargue schauen können soll.
Wenn die Wege vorher sehr zivilisiert waren, hört das jetzt mit einem Schlag auf. Loch an Loch und Schlamm und Modder. Wir wanken mit dem Auto über den angezeigten Weg. Zwischendurch mit der Frage, ob wir hier noch richtig sind. Unterwegs sehen wir Radfahrer, Fotografen, Zäune und jede Menge Wassertümpel. Außerdem sehen wir unsere ersten Camargue-Pferde und Stierherden. Wir sind richtig und kommen an einem alten Turm an, der scheinbar vor einigen Hundert Jahren am alten Lauf der Rhone gebaut wurde. Auf alten Bildern sieht man das genau und auf den aktuellen Bildern kann man den mäandernden Fluss aus der alten Zeit erahnen, denn das ehemalige Flussbett zeichnet sich dunkel und in Form gewundener Seen ab.

Der Turm ist überwiegend verfallen und man hat einen Regenschutz und einige Sitzplätze geschaffen.
Innerhalb des Gemäuers führt eine Steintreppe, die nach einigen Stufen durch eine Metalltreppe ergänzt wird, auf die Aussichtsplattform. Die Mauern sind einen halben Meter dick, der Innenbereich war wohl für maximal 16 Personen Besatzung ausgelegt, aber dafür ist es klein und die Fenster bzw. Schießscharten sind schmal und wahrscheinlich dem Klima geschuldet. Im Sommer ist es vermutlich unerträglich heiß und voller Mücken. Wir haben Glück, es weht ein laues Lüftchen und die Sonne scheint mild und freundlich. Es gibt kaum Bäume, eher Büsche und Dornen, Salzwiesen, Schilf und Rohr, dazwischen ist es nass. Eine schöne und harsche Landschaft, sehr ursprünglich und wild.
Wenn man dem Weg folgt, kann man weiter ans Meer, wo sich die Wassersportler treffen. Die Zufahrt ist aber auf Fahrzeuge mit einer Breite von 2 Metern begrenzt. Nu ja, die Pfosten sehen aus, als würden sie regelmäßig Bekanntschaft mit Autofarben machen.

Der Weg zurück geht auch wieder über die Autofähre. Jetzt stehen wir an der Schiffswand und können gut rausschauen. Frauchens Fazit: zum Schwimmen taugt die Rhone hier wohl nicht. Ich und Herrchen sind eher wasserscheu und würden darüber nicht nachdenken.

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